HYGIENE IN DER ZAHNARZTPRAXIS


VERSCHMUTZTE WASSERLEITUNGEN

Die Lichtung von Wasserleitungen in zahnärztlicher Apparatur ist meistens nur einige Millimeter. Das Wasser in den Leitungen steht häufig lange still, oder es strömt träge und wird ausserdem bis zu 40° Celsius erwärmt. Selbst in ganz neuen Leitungen wächst innerhalb von wenigen Wochen eine Schleimschicht aus Mineralen, Algen und Schimmelpilzen. Jede Bakterie fühlt sich in diesem ' Biofilm ' sofort zuhause: Es ist angenehm warm, ruhig und es gibt genug zu essen.

Der Verdacht dass der grösste Teil der niederländischen Zahnärzte infiziertes Wasser benutzt, wurde am 25. März 2001 durch eine Untersuchung der Universität von Amsterdam bestätigt. ( NT 56-6 ) Das Ergebnis war erschreckend:

Von den fünfzig untersuchten Praxen benutzten nur zwei sauberes Wasser.



WIE KOMMEN ALL DIESE TIERE IN DIE LEITUNG ?

Bakterien können auf verschiedenen Wegen in das Wasserleitungssystem gelangen: durch die Wasserversorgung aber auch durch das Zurücksaugen ( passiver und aktiver ' Suck-back ' ).

Erinneren Sie sich an das Zurücksaugen bei Schnellaufbohrern und infizierten Bohrerköpfen? Dies ist ein Beispiel für passives Suck-back.
Aktiver Suck-back ist eine Erfindung, die dafür sorgt, dass wassersprühende Instrumente nicht nachtröpfeln. Wenn so ein Instrument nicht mehr gebraucht wird, wird absichtlich ein wenig des letzten Wassers nach innen gesogen.

' Suck-back ' ist gefährlich und müsste verboten werden,
lieber ein paar Tropfen auf den schönen Marmorfussboden.

Die Bakterien, die einmal in den Wasserleitungen sind, fühlen sich fantastisch und sind nur schwer wieder heraus zu bekommen. Und wenn sie weg sind, dann sind innerhalb von zwei Wochen neue da.



LEITUNGSWASSER

Unser Leitungswasser darf nicht mehr als 200 CFU's pro mm3 ( Fingerhut) enthalten. CFU's sind ' Colony Forming Units ' und bedeutet Kolonien Bildende Einheiten (= Tierchen). Das sind niedrige Zahlen aber in zahnärztlichen Geräten begegnen sie paradiesischen Umständen und sie fangen sofort mit Familien- Erweiterung an.

Manche zahnärztlichen Geräte haben selbst einen Boiler der das Wasser auf eine - für den Patienten - angenehmere Temperatur bringt. Das kann für Schwierigkeiten sorgen.

Legionellen wurden in zahnärztlichen Wasserleitungen öfters gefunden .

Fünfzig Prozent der niederländischen Zahnärzte und achtzig Prozent der Helferinnen haben Antigene gegen Legionellen und müssen also den Bakterien begegnet sein.

Das Bild zeigt Legionellen in einem PVC Rohr ( mit Genehmigung von ' the Special Pathogen Laboratory, Pittsburgh PA, USA ' ). Siehe auch ' Links '.



ES GELTEN ZWEI VERSCHIEDENE MASSSTÄBE

Es ist bereits jahrelang bekannt, dass das Wasser in Zahnarztpraxen häufig schwer infiziert sein kann.

Die Wasserleitungsbetriebe garantieren Leitungswasser mit maximal 200 CFU; zahnärztliche Wasserleitungen überschreiten öfters die 200.000 CFU.